Unser Sortiment
Der Eine-Welt-Laden Rotenburg bietet ein regelmäßig aktualisiertes Sortiment an Lebensmitteln und Kunstgewerbe. Hier informieren wir Sie über unser Produktspektrum sowie über…
Bei uns gibt es*
Lebensmittel
∗ Kaffees, Tees, Kakaos
∗ Marmeladen, Chutneys, Pestos
∗ Gewürze, Saucen
∗ Kekse, Pralinen, Schokoladen
∗ Weine
Kunstgewerbe
∗ Glas und Porzellan, Sonnengläser (Solarbetrieb)
∗ Seifen, Körbe
∗ Schmuck
∗ Socken, Tücher
∗ Handtaschen, Portemonnais
∗ Spiel- und Schreibwaren
*in Auswahl
Produkte mit Geschichte
Schmuck aus goldenem Gras
Für diesen Schmuck muss niemand im Bergwerk schuften. Eine kleine brasilianische Kooperative kreiert ihn aus den glänzenden Stängeln getrockneten Grases (bot. Syngonanthus nitens).
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Was duftet denn da so gut?
Schon 900 n. Chr. wurde in Äthiopien Kaffee erwähnt – in der Region Kaffa. Heute ist das Land sechstgrößter Kaffeeproduzent der Welt. Kooperativen sorgen dafür, dass der Anbau angemessen bezahlt wird.
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Neuheiten
Schöne Bronze
Die Arbeit mit Bronze hat in Burkina Faso Tradition. Dabei ist zum Beispiel diese Frauenskulptur entstanden. Die Importfirma Moogoo Creative Africa steht für den Austausch zwischen Künstler*innen aus Afrika und interessierten Menschen in Europa.
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Mmmh, lecker!
70 Prozent des Kakaos kommen aus Afrika, aber 0 Prozent Schokolade? Nicht mehr. Fairafric stammt von der Kakaobohne bis zur Verpackung aus Ghana. Jetzt haben wir neue Sorten im Angebot – zum Beispiel Baobab mit Moringa oder Tigernuss mit Mandel.
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Unsere Lieferant*innen*
* in Auswahl
Produkte mit ausführlicher Geschichte
Von Grün zu Gold - nachhaltiger Schmuck aus Brasilien
Von Susan Bohn, Baghi fair fashion
Nach einem starken Kaffee setzt sich Jadires in ihr luftiges Atelier und beginnt mit der Schmuckherstellung. Auf Tischen liegen bereits die vorbereiteten Garben aus getrocknetem goldenem Gras, aus dem sie mit ihrem Mann ihren Schwestern und ihren erwachsenen Töchtern Schmuck kreiert. Nur die glänzenden Stängel des in Brasilien endemischen Grases (bot. Syngognanthus nitens) finden Verwendung. Um die Stücke in Form zu bringen, verwendet Jadires einen dünnen Metalldraht, den sie mit viel Fingerfertigkeit um die dünnen Halme wickelt. Mit einem textilen goldfarbenen Faden wird alles fixiert.
Schönes aus “Capim Dourado”
Ihre Familie stellt Schmuck und Gebrauchsgegenstände aus dem Goldgras, das die Brasilianer*innen”Capim Dourado” nennen, seit vielen Generationen her. Zudem gibt es in der Nachbarschaft viele andere Kunsthandwerker*innen. Sie alle haben sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen, um Aufträge gemeinsam zu bearbeiten, denn seit mehreren Jahren exportieren sie ihren in der Heimat sehr beliebten Naturschmuck auch nach Europa und andere Länder. So profitieren alle vom Gewinn. Jadires zum Beispiel konnte für sich und ihre Familie ein kleines Haus auf ihrem Grundstück bauen, ihren Kindern konte sie eine gute Schulbildung finanzieren.
Jadires ist stolz auf ihre traditionelle Handwerkskunst, die auch ihre Töchter weiter ausüben. “Wir sind die einzigen Kunsthandwerker weltweit, die goldenen Schmuck aus Pflanzen herstellen. Niemand muss dafür in einer Mine arbeiten und der Schmuck ist außerdem nachhaltig!”, freut sich die Brasilianerin. Im September hat das Gras seine goldene Farbe ausgeprägt – dann können Jadires und ihre Kolleg*innen es wieder selbst von Hand ernten.
Kooperativen vermarkten Fairen Kaffee aus Äthiopien
Von Maren Gerken, Eine-Welt-Laden Rotenburg
Fair gehandelter Kaffee gehörte zu den ersten Produkten im Rotenburger Eine-Welt-Laden. Und bis heute finden Kund*innen bei uns diverse Sorten. Eine von ihnen ist der Oromia-Kaffee, ein Bio-Arabica-Kaffee aus Äthiopien.
Zum ersten Mal wurde Kaffee in der Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens 900 n. Chr. erwähnt. Von Äthiopien gelangte er durch die arabische Welt ins Osmanische Reich und im 16. Jahrhundert als „Mitbringsel“ auch nach Europa.
Etwa 400.000 Quadratkilometer in Äthiopien sind von wild wachsenden und kultivierten Kaffeebäumen bedeckt. Insgesamt leben etwa 15 Millionen Menschen vom Kaffeeanbau. Mit einer Jahresproduktionsmenge von etwa 300.000 Tonnen ist das das Land sechstgrößter Kaffeeproduzent der Welt.
Ziele: Einkommenssteigerung, Qualitätsstandards und mehr Nachhaltigkeit
Als Reaktion auf die anhaltende Kaffeekrise am Weltmarkt wurde 1999 die Oromia Coffee Farmers Cooperative Union (OCFCU) im Jahr gegründet, 2003 die Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU). Von diesen beiden Gemeinschaften stammen die Bohnen für den Oromia-Kaffee. Die Gemeinschaften bezwecken eine Einkommenssteigerung der Kaffeebauern und -bäuerinnen, die Erhaltung des Qualitätsstandards und die Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Kaffeeproduktion. Außerdem wollen sie die Regulierung und Stabilisierung des lokalen Marktes erreichen.
Der Kaffeepreis unterliegt starken Schwankungen. Daneben bedroht der Klimawandel den Kaffeeanbau in Äthiopien. Einer Studie zufolge könnten durch die steigenden Temperaturen 60 Prozent der Anbaufläche bis zum Ende des Jahrhunderts unbrauchbar werden. Angesichtes dessen unterstützt der faire Handel die Kaffeebäuerinnen und -bauern durch gerechtere, von den Produzenten kalkulierte Preise. Eine langfristige Partnerschaft bedeutet Planungssicherheit für die Produzent*innen. Durch eine zinsfreie Vorfinanzierung können sie unabhängig von teuren Krediten wirtschaften und nötige Investitionen tätigen. Der biologische Anbau wird bereits während der mehrjährigen Umstellungsphase durch Aufschläge gefördert.
Kunst aus Burkina Faso - so schön kann fair gehandelte Ware sein
Von Heidi Buhrfeind, Eine-Welt-Laden Rotenburg
Auch wenn die “Heimat der Unsterblichen” – landessprachlich für Burkina Faso – zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, ist sie doch reich an freien, motivierten Arbeitskräften, natürlichen Ressourcen sowie Recyclingprodukten, die wiederverwertet werden können.
Die Arbeit mit Bronze zum Beispiel hat Tradition in Burkina Faso. Die Bronze stammt heute aus dem Recycling von alten Armaturen wie Wasserhähnen oder Teilen aus Klimaanlagen. Patrice Balma erschafft daraus Frauenskulpturen, die das Unternehmen Moogoo Creative Africa neben vielen anderen Produkten aus Burkina Faso importiert.
Moogoo verfolgt die Philosopie des fairen Handels und der Nachhaltigkeit. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main hat sich zur Aufgabe gemacht, der jungen, modernen Kunst auch über Afrikas Grenzen hinaus Anerkennung zu verschaffen. Moogoo möchte Verantwortung übernehmen und nicht nur aus kommerziellen, sondern auch aus ideellen Gründen handeln. Das Ziel ist, eine nachhaltige Partnerschaft zwischen afrikanischen Künstlerinnen und Künstlern und europäischen Kunstliebhaber*innen zu schaffen, die auf dem Prinzip der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung beruht.
"Mit einem Stück Schokolade ist die Welt gleich viel ...
Von Maren Gerken, Eine-Welt-Laden Rotenburg
… schöner!” Das dachte sich auch der im Landkreis Rotenburg geborene Hendrik Reimers, als er bei einem Afrika-Aufenthalt bemerkte, dass Kaffeebauern und -bäuerinnen wohlhabender waren, wenn sie statt Kaffeebohnen bereits fertig gemahlenen Kaffee verkauften. Sollte dies nicht auch in Kakaoanbau möglich sein?
Immerhin 70 Prozent des weltweiten Kakaos stammen aus Afrika, jedoch 0 Prozent der welten Schokolade. Warum also nicht Schokolade statt Kakaobohnen importieren, fragte sich Reimers. Gesagt, getan. In Ghana, dem Land mit dem zweithöchsten Export von Kakao weltweit, werden seit 2016 in Zusammenarbeit mit einer Kooperative und einem kakaoverarbeitenden Betrieb Schoko-Tafeln produziert. Über Reimers’ in München ansässige Firma Fairafric werden die Tafeln nach Deutschland exportiert und vermarktet.
Bestens ausgebildete Mitarbeiter, weit höhere Einkommen als der Mindestlohn
Das Ziel, den Wertschöpfungsprozess in der Schokoladenindustrie nach Afrika zu verschieben, ist damit erreicht. Darüber hinaus sind qualifizierte Arbeitsplätze entstanden. Die Arbeiter*innen in der Produktion für Fairafric sind top ausgebildet, oft studierte Chemiker*innen oder Lebensmitteltechniker*innen, die ein Vielfaches mehr an Einkommen erhalten als den Mindestlohn. Den Fabrikarbeiter*innen wird unter anderem später eine Rente geboten.
Auf einer Kakaoplantage haben die Menschen in der Regel kein regelmäßiges Einkommen, keine Altersvorsorge, oft keine Krankenversicherung. Die Familien leben meist in Lehmhütten ohne fließendes Wasser und können die hohen Schulgebühren oft nicht für alle Kinder bezahlen.
Bei Fairafric erhalten die Bauern und Bäuerinnen deshalb zusätzlich zum Verkaufspreis pro Tonne eine Prämie von durchschnittlich 600 Dollar. Der direkt ausgezahlte Anteil der Prämie wird vor allem in die Schulbildung investiert. Der Rest fließt in Schulungen und Zertifikate für die Bauern und Bäuerinnen, sodass sie ihre Erntemengen deutlich erhöhen und Qualitätskontrollen bestehen können.
Fazit: Beim Verkauf einer Tafel Fairafric-Schokolade bleiben ca. ein Drittel des erzielten Preises in Ghana. Bei einer Schokolade aus exportierten Bohnen wären es nur etwa sechs bis sieben Cent.
Kontakt
Eine-Welt-Laden
Große Straße 6
27356 Rotenburg (Wümme)
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